23
Apr
2012

Eine Welt ohne Banken?

Am ersten Symposium im Herbst 2012 haben wir nach Ideen und Vorschlägen gesucht wie wir Allianz und Netzwerk stärken könnten. Grosses Potential wurde in einer komplementären Währung gesehen, die Bürgerinnen und Bürger, die sich engagieren oder engagieren möchten, resilienter (widerstandsfähiger gegenüber Störungen) machen könnte.

Dabei wurde auch vorgeschlagen, dass eine solche Komplementärwährung mit einem Grundeinkommen kombiniert werden könnte. An diesem Tag wollen wir darum das Bewusstsein für diese Thematik durch verschiedene Vorträge schärfen und gezielt einige Fragen mit Euch allen, wie auch den Spezialisten diskutieren.

Ist eine Welt ohne Banken möglich und was können alternative Finanzdienstleistungen dazu beitragen? Oder kann Geld überhaupt gerecht sein?

Ist eine Welt ohne Banken möglich und was können alternative Finanzdienstleistungen dazu beitragen? Oder kann Geld überhaupt gerecht sein?

Es referieren:

  • Barbara Bohr, Bankfachfrau und Kommunikationsspezialistin, www.dievorbaenker.org
  • Prof. Dr. Gerhard M. Buurman, Head of Institut for Design Research, Zürcher Hochschule der Künste
  • Hervé Dubois, WIR-Bank
  • Manuel Lehmann, DANACH stellt sich selber und seine Ziele vor.

Barbara Bohr

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Es heisst, es ginge nicht ohne Banken. Darum wurden und werden Milliarden von Steuergeldern dafür aufgewendet Banken zu retten. Barbara Bohr ist keineswegs der Meinung, es ginge nicht ohne. Im Gegenteil: Sie glaubt sogar, dass sie mittel- bis längerfristig ersetzt werden könnten, falls sie nicht grundsätzliche Anpassungen in ihren Geschäftsmodellen vornehme. Mit der Organisation «Die Vorbänker» forscht sie, was ein ethisches Bankenwesen ausmachen könnte und arbeitet mit holländischen Kollegen an einem webbasierten System um auf der Grundlage des Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit Banken und Finanzdienstleistungen miteinander vergleichen zu können. Barbara Bohr ist Projektleitercoach und Dozentin für Kommunikation an der Hochschule für Technik in Rapperswil. Sie ist mit einer Banklehre ins Berufsleben gestartet, hat sie während vielen Jahren in Führungspositionen im Finanzwesen gearbeitet – dort vor allem im Informationssektor.

Gerhard M. Buurman

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Professor Dr. Gerhard Buurman ist Leiter des Institutes für Designforschung an der Zürcher Hochschule der Künste. Hier untersucht und entwickelt er mit seinem Team das Design von Finanzdienstleistungen – das heisst, wie diese gestaltet sein sollten, damit sie der Kundschaft entsprechen. Obwohl durchaus ein Optimierungspotential besteht, ist das Interesse seitens der Banken begrenzt oder gar nicht vorhanden, Anpassungen am Design vorzunehmen: An den Regeln der Interaktion. In seiner Auseinandersetzung ist er zusehends auch auf alternative Systeme wie Lokalwährungen, Tauschsysteme und Gemeinschaftsgärten gestossen, die er als ökonomische «Spiele» bezeichnet. In seinem Referat fasst er die Erkenntnisse seiner Arbeit zusammen so dass die «Spiele» der Banken vergleichbar werden mit möglichen, anderen und neuen «Spielen», wie sie teilweise auch Barbara Bohr skizziert. Dabei steht der «spielende Mensch» im Mittelpunkt.

Hervé Dubois

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Wir standen bereits einmal an einem ähnlichen Punkt wie heute, was die Krise des Finanzwesens anbelangt: Die WIR-Bank wurde in den 30er-Jahren gegründet. Während viele andere Systeme, wie z.B. in Wörgl in Österreich, vom Staat unterbunden wurden, hat die WIR-Bank überlebt und ist heute vielleicht sogar das grösste Komplementärwährungs-System weltweit, auch wenn sie sich im Laufe der Zeit verändert hat, nur im Geschäftsbereich agiert und damit Privatpersonen nicht zur Verfügung steht. Hervé Dubois, seit vielen Jahren Pressesprecher der WIR-Bank, erzählt uns von den spannenden Anfängen der Komplementärwährung, benennt aus seiner Sicht die Erfolgsfaktoren und gibt einen kurzen Überblick darüber, was sich im kriselnden Europa in dem Bereich tut. Denn an ihrem Hauptsitz in Basel empfangen sie fast wöchentlich Delegationen aus ganz Europa und darüber hinaus, die sich für den WIR interessieren.

Manuel Lehmann

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Am ersten Symposium im Herbst 2012 haben wir Ideen und Vorschlägen gesucht um das Netzwerk und Allianz von DANACH zu stärken. Sehr interessant schien uns der Vorschlag eine Social Media Plattform mit einer webbasierten Komplementärwährung und einem Grundeinkommen zu verbinden. Wir haben nach ähnlichen Konzepten gesucht und sind mindestens auf theoretischer Ebene teilweise fündig geworden. Manuel Lehmann wird das eigene Konzept vorstellen, das derzeit unter Beizug von Experten weiter entwickelt wird.
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